CAQ-Anwender ARBURG: Korrekt verbunden
Qualitätssicherung: externes Modul der CAQ AG in ARBURG Leitrechnersystem integriert
Im „klassischen“ Regelkreis der Statistischen Prozesskontrolle (SPC) entnehmen Werker in zyklischen Abständen Teile aus dem Produktionsprozess und kontrollieren sie z. B. auf Maßhaltigkeit. Bei Abweichungen muss ein Mitarbeiter in den Maschinen und Steuerungsablauf eingreifen und die Einstellungen korrigieren. Das ist oft nur mit erheblichem zeitlichen Versatz zu schaffen, in der Zwischenzeit wird Ausschuss produziert. Das ARBURG Leitrechnersystem ALS ist ein modulares Produktionsplanungs- und Überwachungstool, das den Produktionsprozess online überwacht und dokumentiert. Es ist jetzt mit einer passenden Verbindung zu dem externen Qualitätssicherungsmodul der Firma CAQ AG verfügbar, das ALS-Daten übernehmen und gesammelt auswerten kann.
In seiner ersten Stufe kann das ALS mit einem optionalen QS-Modul zur Statistischen Prozesskontrolle eingesetzt werden. Damit bietet ALS die Möglichkeit, die Prozessparameter in zyklischen Intervallen zu kontrollieren. So lassen sich die wichtigsten Prozessgrößen, also die Ergebnisse des Prozesses, überwachen. Dadurch sind systematische Prozessschwankungen, Parameter- oder Prozessänderungen durch äußere Einflüsse in die Überwachung einbezogen. Werden Eingriffsgrenzen durchbrochen, wird der verantwortliche Mitarbeiter entweder durch eine QS-Ampel oder auf einem Hallenbildschirm darüber informiert und kann umgehend reagieren. Ein großer Vorteil des Systems: Die angelegten artikel- und maschinenbezogenen Prüfpläne werden immer selbsttätig aktiviert, sobald dieser Artikel erneut gefertigt wird. Das heißt, wenn die Maschine gerüstet ist und der Auftrag gestartet wird, beginnt automatisch auch die Prozessüberwachung. Die Entscheidung, für welche Artikel diese Funktion eingesetzt wird, treffen die Kunden anhand ihrer Dokumentationspflichten selbst.
Fähigkeitsnachweise über Archiv
In einer zweiten Ausbaustufe kann ALS die für den Artikel ausgewählten Prozessparameter bzw. Prüfpläne gemeinsam mit den Auftragsdaten in einem Archiv ablegen, nachdem der Auftrag abgearbeitet ist. So kann ein Auftrag im Produktivsystem gelöscht werden, die archivierten Werte sind aber trotzdem nicht verloren, denn das ALS speichert sie bezogen auf den Auftragszeitraum weiter. Wichtig ist dies etwa für spätere Fähigkeitsnachweise, um die problemlose Abarbeitung eines Auftrags rückwirkend dokumentieren zu können.
Rechnergestützte Qualitätssicherung
In der dritten Stufe können ausgewählte Parameter über ein Schnittstellenmodul an das CAQ-System der Firma CAQ AG übergeben werden. Als Kooperationspartner von ARBURG bietet das Unternehmen mit CAQ.Net ein System zur rechnergestützten Qualitätssicherung an, das ebenso modular ausbaubar ist wie das ALS. Es ermöglicht ein effektives und effizientes Qualitätsmanagement mit zielgerichtet passenden Segmenten für eine maßgeschneiderte CAQ-Lösung. Die Kompatibilität und damit auch Leistungsfähigkeit und Zukunftssicherheit bleiben in der Verbindung zum ARBURG Leitrechner vollständig erhalten. In der vierten und letzten Ausbaustufe des ALS können darüber hinaus alle Sollwert-Änderungen mit Hilfe des Einrichtprotokolls auch automatisch dokumentiert werden. Dies betrifft alle Parameteränderungen während eines festgelegten Auftragszeitraums, die an der Steuerung durchgeführt wurden. Das ist besonders für GMP-orientierte Produktionsprozesse wichtig, wie sie oftmals z. B. in der Medizintechnik vorkommen. Zusätzlich können über das Produktionsprotokoll im ALS auch alle ermittelten Daten einer Fertigung auf Festplatte archiviert werden. Damit ist eine separate Dokumentation zur 100-Prozent-Kontrolle realisierbar.
Positive Kundenresonanz
Die ersten Kunden, die diese Systemkombination einsetzen, sind mit den Ergebnissen durchaus zufrieden. So hält Werner Ströbel, Leiter Teilefertigung bei Hydrometer in Ansbach, zur Performance fest: „Die Kombination aus ALS und CAQ.Net war für uns die Lösung, um unsere Datenflut in den Griff zu bekommen. Wir haben dadurch einen sehr viel besseren Überblick betreffend der gesammelten Daten bekommen.”
Martin Weinmann, Betriebsleiter bei Thermoplastik Erich Müller GmbH in Dieburg, ergänzt: „Die enge Vernetzung von ERP-System, ALS und CAQ.Net sichert bei uns die lückenlose und transparente Dokumentation der gesamten Spritzgießfertigung. So werden auftragsbezogen je Fertigungssyzklus bis zu zehn Parameter der Spritzgießmaschinen protokolliert und an das CAQ-System übergeben.”
Die Maschinenparameter und die erzielten Ergebnisse am gefertigten Bauteil sind somit in einer gemeinsamen Datenbank verfüg- und auswertbar. Mit dieser Vorgehensweise konnten die Prüfintervalle zwischen den messenden Prüfungen verlängert werden. Geplant ist die Umstellung auf eine automatisierte dynamische Prüfintervallsteuerung durch CAQ.Net. Die Investition in die Systeme hat sich für uns in einem kurzen Zeitraum bezahlt gemacht. Bereits mit dem Tag der Implementierung konnten wir Ergebnisse bewerten und gezielt an Fehlerschwerpunkten arbeiten.“
Axel Kinting, Leittechnik ARBURG: „Die Kombination von ALS und Compact.Net bringt entscheidende Vorteile. Dadurch, dass die CAQ AG und wir unsere Systeme über eine abgestimmte Schnittstelle verbinden, erfolgt auch die Datenübergabe schnell und vollständig. Der gesamte Auswertevorgang läuft über das Modul Compact.Net in Form der üblichen statistischen Kontrollen und Prozessfähigkeitsnachweise, also etwa über Histogramme, Regelkarten usw. Das Modul kann zur Prüfplanung, Prüfdatenerfassung, Auswertung und Analyse eingesetzt werden und funktioniert prozessbegleitend. Dabei basieren Langzeitauswertungen und Prozessanalysen immer auf den jeweils aktuellen QS-Spezifikationen. Nach wie vor steht eine Übersicht zur Qualität der aktuell laufenden Produktion im ALS zur Verfügung.“
Quelle: Arburg
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