CAQ-Anwender Zimmer Group: Die Qualität im Griff
Ob Handhabungstechnik, Dämpfungstechnik, Lineartechnik, Verfahrenstechnik, Systemtechnik oder Maschinentechnik: Klar aufgestellt vereint die Marke Zimmer Group unter einem Dach die verschiedensten Technologien. Mit Niederlassungen und Vertriebspartnern in 28 Ländern hat sich das Unternehmen durch stetiges Wachstum zu einem Global Player entwickelt. Bei knapp 1.300 Mitarbeitern ist für die Zimmer Group aber noch lange nicht Schluss, denn das Umsatzwachstum ist seit Jahren zweistellig. Um die Qualität seiner Produkte und Prozesse auch bei diesem rasanten Wachstum gewährleisten zu können, greift das Unternehmen seit 2004 auf die Softwarelösungen der CAQ AG zurück.
Zimmer Group: The Know-how Factory
Die im Jahr 1980 durch die Brüder Günther und Martin gegründete Zimmer Group verfügt allein im Technologiebereich Handhabungstechnik über mehr als 2.000 standardisierte Greifer, Schwenkeinheiten und Roboterzubehör, welche einzeln vertrieben oder zu kundenindividuellen Systemlösungen für die Bereiche Handhabungstechnik, Robotik oder Vakuumtechnik vereint werden. Ob ein Mikrochip oder ein gesamtes Fahrzeug gegriffen werden soll, ist bei der hohen Variantenvielfalt der Systeme schon beinahe irrelevant.
Hohe Variantenvielfalt in allen Bereichen
Hohe Vielfalt herrscht auch im Technologiebereich Lineartechnik. Über 4.000 Varianten von Klemm- und Bremselementen für vielfältige Führungssysteme aller Hersteller stehen zur Verfügung. Auch in den Technologiebereichen Verfahrenstechnik, Systemtechnik, Maschinentechnik und Dämpfungstechnik besticht das Portfolio durch Vielfältigkeit. Bei letzterem Bereich reicht die Spannweite von industrieller Dämpfungstechnik bis zur Entwicklung und Massenproduktion von Soft-Close-Systemen in höchster Qualität.
Modulare Lösungen
Diese durchweg hohe Variantenvielfalt führt zwangsläufig auch zu hohen Anforderungen im Bereich des Qualitätsmanagements. Hier kommen seit 2004 die CAQ.Net Softwarelösungen der CAQ AG zum Einsatz. Das federführend durch den Leiter Qualitätsmanagement bei der Zimmer Group, Herrn Michael Hoch, eingeführte, ausgebaute und betreute CAQ-System deckt in papierloser Form die verschiedensten Anwendungsfälle in modularer Art und Weise ab. Zur Erfassung und Überwachung der über 5.000 Prüfmittel kommt etwa das Modul PMM.Net zum Einsatz, FMEA-Sitzungen werden mit Risk.Net durchgeführt und die Erfassung und Bearbeitung aller Kunden/Lieferanten, Reklamationen/Reparaturen und internen Nacharbeiten erfolgt mittels des Reklamationsmanagementmoduls REM.Net.
Compact.Net – Das Herzstück
Herzstück des CAQ-Systems bei der Zimmer Group ist allerdings das Compact.Net Modul für Prüfplanung, Qualitätsprüfung und SPC. Dieses Modul übernimmt die Aufgaben in den Bereichen Prüfplanerstellung für Fertigung und Fremdfertigungsteile, Abarbeitung von WE-Prüfungen, Durchführung von Montageendprüfungen, Überwachung von vollautomatisierten Montageautomaten, Erfassung und Auswertungen aller internen und externen Fehlerkosten sowie insbesondere die Erfassung und Messung der Fertigung an zentralen Prüfplätzen.
Von analog zu digital
Die Ausgangslage vor dem Einsatz dieser zentralen Prüfplätze in der Fertigung sah so aus, dass nach dem Einrichten der Maschine das Erst-Teil komplett vermessen und nach dem Vier-Augen-Prinzip freigegeben wurde, die Dokumentation der Freigabe händisch mit der Unterschrift auf dem Auftrag erfolgte und die Prüfung der laufenden Serie nur nach eigenem Ermessen vom Werker in einer Werker-Selbstprüfung ohne Dokumentation durchgeführt wurde. Die Nachteile dieser bisherigen Prüfmethode ohne CAQ.Net sahen folgendermaßen aus:
- Hohe Durchschlupfrate von Schlechtteilen
- Keine Dokumentation der durchgeführten Prüfungen
- Keine statistischen Auswertungsmöglichkeiten
- Hohe Abhängigkeit von individueller Werker-Disziplin
- Unterschiedliche Intervalle der Prüfungen
- Keine systematische Fehlererfassung
- Wichtige Prüfmaße konnten vergessen werden
Zentrale Prüfplätze
Um diese Nachteile einzudämmen sowie eine höhere Prozesssicherheit zu erzielen und Serienfehler zu eliminieren, wurde 2012 damit begonnen, zentrale Prüfplätze in der Fertigung anzulegen. An diesen Prüfplätzen sind alle abteilungsspezifischen Messmittel durch eine Datenleitung und eine Steinwald-Box mit dem CAQ-System verbunden. Der Werker arbeitet die einfachen und stets visualisierten Vorgaben aus dem Prüfauftrag Schritt für Schritt ab und die Messwerte werden durch Betätigen eines Fuß- oder Handtasters vom System direkt übernommen.
Werker-Selbstprüfung
Die Werker-Selbstprüfung bei der Zimmer Group wird durch eine geplante und systematische Prüfplanung an zentralen Prüfplätzen ergänzt und mit der CAQ.Net Software digital erfasst und auswertbar. Nach Vorbereitung und Freischaltung des Prüfplans über die QS-Prüfplanung muss der Werker nur noch den angelegten Prüfauftrag markieren und „Prüfen“ anklicken. Neben der erhöhten Anwenderfreundlichkeit ergeben sich durch den Softwareeinsatz weitere Vorteile, wie etwa die vollständige Nachvollziehbarkeit abgeschlossener Aufträge – da immer Datum und Name der durchgeführten Prüfung dokumentiert werden. Durch CAQ.Net ergaben sich auch neue statistische Auswertemöglichkeiten zur Erkennung von Prozessfehlern und Visualisierung der Prozesse. Generell ergaben sich durch den Einsatz zentraler Prüfplätze mit CAQ.Net Anbindung bei der Zimmer Group die folgenden Vorteile:
- Geringere Durchschlupfanteile von n.i.O.-Teilen
- Nachvollziehbarkeit von Maßverläufen
- Ermöglichung statistischer Auswertungen
- Ermöglichung systematischer Fehlererfassung und somit auch entsprechender Fehleranalysen
- Nachvollziehbarkeit von abgeschlossenen Aufträgen
- Wichtige Funktionsmaße können nicht vergessen werden
Mit dem ERP-System vernetzt
Hinsichtlich der Vorteile des Softwareeinsatzes spielte auch die Vernetzung des CAQ-Systems mit dem ERP-System eine zentrale Rolle. Beim Einbuchen von Wareneingängen im ERP-System wird hierbei ein automatischer Artikelabgleich im CAQ-System gestartet um zu erkennen, ob ein aktiver Prüfplan vorhanden ist. Trifft dies zu, wird vom CAQ-System automatisch ein Prüfauftrag generiert, den der WE-Prüfer nur noch nach den vorgegebenen Prüfmerkmalen abarbeiten muss. Die direkte Kommunikation der Systeme erhöht die Prozesseffizienz im Unternehmen somit noch weiter.
Ein gelungenes Konzept
Mit der Einführung der zentralen Prüfplätze und der CAQ.Net Software konnten bei der Zimmer Group sowohl die internen wie auch die externen Reklamationen deutlich reduziert werden. Besonders auffällig war die komplette Eliminierung der sogenannten „Serienfehler“ in der Fertigung.
Die PPM-Raten bei Kunden, aber auch jene der internen Prozesse, wurden ebenfalls signifikant verringert – zum Teil sogar auf unglaubliche 0 PPM. Durch die deutlichen Qualitätsverbesserungen konnten nicht nur die Qualitätskosten reduziert, sondern auch eine deutliche Steigerung der Kundenzufriedenheit erzielt werden. Mit relativ geringem Aufwand wurde somit das Qualitätsniveau bei der Zimmer Group deutlich erhöht.
Video - Quality Excellence OnSite 2015
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