CAQ-Anwender Klein: Qualitätssicherung im Automotive-Sektor
Um die verschiedenen Forderungen an das Qualitätsmanagementsystem eines im Automotive-Bereich tätigen Unternehmens zu konsolidieren, entwickelte die IATF (International Automotive Task Force) zusammen mit dem Technischen Komitee der ISO die erstmals 1999 erschienene ISO/TS 16949. Als Zulieferer der Automobilbranche ist auch das Unternehmen Klein Kunststofftechnik GmbH aus dem Baden-Württembergischen Dettenheim nach diesem Standard zertifiziert. Es setzt zur Erfüllung der Rahmenbedingungen seit 2007 das Managementsystem CAQ.Net von CAQ AG Factory Systems ein.
Mittels der in Rekordzeit eingeführten Software schuf Klein Kunststofftechnik ein umfangreiches System der Qualitätssicherung, welches sich dank direkter Anbindungen zum ERP-System, zum ARBURG ALS sowie einer leistungsstarken QDX-Schnittstelle nahtlos in die Systemlandschaft des mittelständischen Unternehmens einfügt.
Normenvielfalt
Das 1965 gegründete Unternehmen Klein Kunststofftechnik GmbH produziert auf modernen Arburg-Maschinen mit 20 bis 250 KN Schließkraft Spritzgussteile, die ein maximales Spritzgewicht von 500 Gramm erreichen. Im Jahr 1996 erfolgte die erste Zertifizierung nach der beinahe obligatorischen Qualitätsmanagementnorm ISO 9001, welche bis zum heutigen Tag im Unternehmen gelebt wird. Allerdings waren schon damals einige der Hauptkunden des Unternehmens im Automotive-Bereich angesiedelt und verlangten, dass eine Vielzahl weiterer Schlüsseltechniken der Qualitätssicherung von ihren Zulieferern praktiziert wird.
Aus diesem Grund hat Klein Kunststofftechnik sich bereits im Jahr 2000 nach dem damals noch geltenden Vorläuferstandard, der QS 9000, zertifizieren lassen. Im Jahr 2003 folgte hierauf dann erstmals die ISO/TS 16949 Zertifizierung. Dieser auf der ISO 9001 basierende Standard harmonisiert die individuellen Regelungen verschiedener nationaler Automotive-Verbände und findet mittlerweile bei etwa 30 Prozent der weltweiten Automobilhersteller Verwendung. Sämtliche der großen deutschen Automobilhersteller setzen diesen Standard ein. Um das vorbildliche Handeln des Unternehmens auch in Sachen Umwelt nach außen kommunizieren zu können, gesellte sich im Jahr 2007 letztendlich auch die DIN EN ISO 14001 zu der beindruckenden Anzahl gelebter Standards bei Klein Kunststofftechnik.
Qualitätssicherung für den Automotive-Sektor
Die Vielzahl an Managementsystemen, die praktiziert wird, beweist, dass Klein Kunststofftechnik ein Unternehmen ist, das sich bestens in den geltenden Normenwelten auskennt. Durch die eingangs erwähnte Relevanz des Automotive-Sektors und die damit einhergehende ISO/TS 16949 wurden nun aber Techniken benötigt, die die Grenzen von Papier und Stift oder MS Excel sprengten. Um die Pflege dieser Systeme sowie der dazugehörigen Techniken und Prozesse noch weiter optimieren zu können, begab man sich 2006 auf die Suche nach einer leistungsfähigen Softwarelösung.
Nach weitreichender Marktrecherche wurde man bei der CAQ AG fündig. Das Portfolio des Anbieters bot sämtliche Funktionen, die für eine vollumfängliche Qualitätssicherung in den Bereichen Kunststofftechnik und Automotive benötigt wurden sowie die Möglichkeit, das bestehende System sukzessive um weitere QM-Module erweitern zu können. Von Control Plan, SPC, Prüfplanung, Chargenverfolgung und Erstmusterprüfung bis hin zu Prüfmittelmanagement und dem Risikomanagementwerkzeug FMEA deckt Klein Kunststofftechnik heute ihre gesamte Qualitätssicherung und das Qualitätsmanagement mit einem System ab.
ISO/TS 16949 und QS 9000
Betrachtet man die ISO/TS 16949 etwas genauer, so erkennt man rasch, dass es sich hierbei gewissermaßen um eine „ISO 9001 Plus“ handelt. Der allgemeingültige Standard ISO 9001 wurde durch die IATF verschärft und um eine Vielzahl von Werkzeugen ergänzt.
Mit APQP, SPC, Control Plan, FMEA, MSA und PPAP (Erstmusterprüfbericht) wurden Werkzeuge aus der QS 9000 übernommen, die letztlich auch die Erfüllung von kundenspezifischen Anforderungen (Customer Specific Requirements) stärker in den Fokus rückten. Auch zielt der Standard mit dem Einsatz des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) und der Fehlervermeidung nicht nur darauf ab, Fehler lediglich zu entdecken, sondern primär darauf, sie im Vorhinein präventiv zu vermeiden.
Datentransparenz und Zentrale Qualitätssteuerung
Ein Faktor, der für die Aufrechterhaltung der ISO/TS 16949 Vorgaben von unermesslicher Wichtigkeit ist, ist die Datentransparenz. Durch die nahtlose Verknüpfung der Informationen, die innerhalb der einzelnen Qualitätssicherungsprozesse entlang der Wertschöpfungskette gesammelt werden, kann bei Klein Kunststofftechnik mit CAQ.Net jederzeit ein klares Bild der Qualitätslage gezeichnet werden. Beispielsweise fließen Daten über Reklamationen aus dem Reklamationsmanagement in die Prüfplanung mit ein, im Prüfmittelmanagement gesperrte Prüfmittel können nicht für Prüfungen eingesetzt werden und die FMEA ist direkt mit dem Produktionslenkungsplan verbunden.
Über das gesamte Qualitätswesen bei Klein Kunststofftechnik thront letztlich das QDrive.Net genannte Modul zur Zentralen Qualitätssteuerung. Hiermit kann der Anwender beispielsweise Personen, Kunden, Lieferanten, Artikel, Maschinen oder Prozesse gezielt auswählen, und er erhält in Echtzeit eine Rückmeldung über die zu der jeweiligen Entität bestehenden qualitätsrelevanten Daten im gesamten System.
Beidseitige Kommunikation der Systeme
Bei Klein Kunststofftechnik beschränkt sich die Datentransparenz aber nicht nur auf die Daten aus dem CAQ-System. Das System ist darüber hinaus direkt mit dem hauseigenen ERP-System verbunden. Über eine Standardschnittstelle werden Stammdaten und Bewegungsdaten zwischen dem Warenwirtschaftssystem und dem CAQ-System ausgetauscht. So werden beispielsweise die Artikelstammdaten synchronisiert oder die Wareneingangsprüfungen vollautomatisch im CAQ-System angemeldet, nachdem im ERP-System ein Wareneingang registriert wurde. Die direkte Kommunikation der Systeme erhöht die Prozesseffizienz im Unternehmen somit noch weiter.
ALS und QDX
Neben der Anbindung an das ERP-System wurde bei Klein Kunststofftechnik das CAQ-System zusätzlich direkt an das ALS Leitrechnersystem der eingesetzten Arburg-Maschinen angebunden. Die Schnittstelle übernimmt die Prozessparameter hierbei direkt von den elektrischen, hybriden und hydraulischen Kunststoffspritzgießmaschinen in das CAQ-System. Die Module sind somit direkt mit dem ARBURG ALS Manufacturing Execution System verbunden. Durch den Einsatz der in CAQ.Net integrierten QDX-Schnittstelle kann Klein Kunststofftechnik auch eine weitere Anforderung des Automotive-Bereichs erfüllen. Mit diesem vom VDA entwickelten Format kann, unter anderem, ein Erstmusterprüfbericht zwischen Kunden und Lieferanten ausgetauscht werden.
Unternehmensweites Dokumentenmanagement
Auch in Sachen Dokumentenmanagement vertraut Klein Kunststofftechnik auf die Lösungen der CAQ AG. In einem zentralen Modul werden unter anderem alle zertifizierungsrelevanten Dokumente gepflegt. Die einfache Lenkung, Pflege und Erstellung von Dokumenten mit diesem Modul erlaubt es dem Unternehmen rasch auf die Änderung von Norminhalten reagieren zu können. Dementsprechend blickt man bei Klein Kunststofftechnik auch sehr gelassen auf die neue ISO 9001 und die Erfüllung der darin abgebildeten Pflichten.
Schnelle Einarbeitungszeit
Ein CAQ-System ist ein Werkzeug. Es wäre ein Irrglaube zu denken, dass lediglich die Anschaffung eines solchen Systems sämtliche qualitätsrelevanten Probleme im Unternehmen aus der Welt schafft. Ein Werkzeug will geführt und Daten wollen gesammelt werden. Erst nachdem die Prozesse laufen, die Anwender geschult sind und die „Qualitätssicherungsmaschine“ unter Volldampf steht, erreicht man einen Status, mit dem man jederzeit auskunftsfähig ist. Dann ist auch der Moment erreicht, bei dem man die Fragen des Kunden oder des Auditors mit nur einem Knopfdruck beantworten und anhand eines präzise auf die Anforderungen angepassten Formulars ausgeben kann – inklusive des zutreffenden Kundenlogos. Ging man bei Klein Kunststofftechnik anfangs von einer Mitarbeitereinarbeitungszeit in das System von ungefähr 2 Jahren aus, war man selbst verblüfft zu sehen, dass man die Primärziele der Systemeinführung bereits nach 4 Monaten erreicht hatte. Ausschlaggebend hierfür war, neben der intuitiven Benutzerführung von CAQ.Net, auch die rasche unternehmensweite Erkenntnis des qualitätstechnischen Mehrwerts und der Effizienzsteigerung, die das System ermöglichte.
Vollumfängliche Qualitätssicherung im Unternehmen
Durch die schnelle Schaffung positiver Resultate und der Tatsache, dass man für Kundenfragen oder Fragen des Auditors nun nicht länger in Akten suchen oder MS Excel Spreadsheets bearbeiten musste, war die QM-Abteilung von „ihrem“ System sehr schnell überzeugt. Mit ihrer CAQ-Lösung kann Klein Kunststofftechnik heute eine vollumfängliche Qualitätssicherung im Unternehmen praktizieren, welche ihr insbesondere im strikten Automotive-Bereich entscheidende Wettbewerbsvorteile verschafft. „Klein aber fein“ lautet das Motto des Unternehmens und damit liegt man ziemlich richtig, denn es ist beeindruckend zu sehen, was für ein geballtes Know-how in den Bereichen Qualität und Umwelt in diesem mittelständischen Unternehmen vereint ist. Diese Tatsache kann man als Garant dafür betrachten, dass Klein Kunststofftechnik auch in Zukunft in den Lieferantenlisten des „Who’s Who“ des Automotive-Sektors ganz oben stehen wird.
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